Herzlich willkommen auf der Seite zum Erhalt des Dietenbachgeländes. Sie wurde bis März 2019 aktuell gehalten. Die Rubriken “Argumente A-Z” sowie “Es gibt Alternativen” werden noch ab und zu ergänzt (farblich abgesetzt).

Sie finden hier die neue Webseite

www.dietenbach-ist-ueberall.de

und unser Spendenkonto.



Schlussbetrachtung, August 2019

Seit 2012 plant die Stadt Freiburg den Bau eines neuen Stadtteils: riesig soll er werden, 15.000 Einwohner fassen (macht 7 % Bevölkerungszuwachs). Der Bedarf ist herbeigerechnet, die Prognose des Statistischen Landesamtes zeigt für Freiburg eine ab Mitte der 2020er Jahre stagnierende Bevölkerungsentwicklung. Der neue Stadtteil soll im Außenbereich entstehen, in der Dietenbach-Niederung im Westen Freiburgs – auf der grünen Wiese, dort, wo heute noch Äcker und Wiesen die Existenz von Landwirtschaftsbetrieben sichern, wo Vögel aus dem angrenzenden Natur- und Vogelschutzgebiet und den Natura 2000-Schutzgebieten ihre Nahrung finden. Die Fläche ist HQ100-Zone, also Überschwemmungsgebiet mit absolutem Bauverbot.

Protest formiert sich, engagierte und sachkundige Bürger*innen sowie sämtliche lokalen Umwelt- und Naturschutzverbände sprechen sich gegen das Projekt aus. Im Laufe ihrer Kampagne stoßen sie zunächst auf massive Uninformiertheit in der Bürgerschaft. Binnen sechs Wochen sammeln sie mehr als 15.000 gültige Unterschriften und erwirken so einen Bürgerentscheid, Wahltag 24.02.2019.

Spätestens jetzt müssen Gemeinderat und Stadtverwaltung die kritischen Stimmen aus der Bürgerschaft zur Kenntnis nehmen. Der Gemeinderat beschließt kurzerhand eine Quote von 50 % sozialem Mietwohnungsbau für Dietenbach, Finanzierung offen. Die Befürworterfraktion, unterstützt von der Lokalpresse, nutzt ihre gewaltige finanzielle Übermacht und wirbt mit flotten Slogans pro Wachstum und für die Zerschlagung des Bürger*innenprotests. Alle nur erdenklichen potenten Netzwerke werden aktiviert: Bürgermeister und Oberbürgermeister, städtische Angestellte, Caritas, Rotes Kreuz, Diakonisches Werk, Studierendenwerk, Universitätsklinik (größter Arbeitgeber), Haufe-Gruppe (größter privater Arbeitgeber), IG Metall, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Deutscher Gewerkschaftsbund, Arbeiterwohlfahrt, Paritätischer Wohlfahrtsverband, Arbeitsagentur, Industrie- und Handelskammer, FWTM Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe, Wirtschaftsverband industrieller Unternehmen, Bauwirtschaft Baden-Württemberg, DEHOGA Deutscher Hotel- und Gaststättenverband, Handelsverband Südbaden, Handwerkskammer und Wirtschaftsförderung Freiburg – auch von der Kanzel im Münster kommen Appelle. Die Wahlversprechen kennen keine Grenzen: endlich billiger Wohnraum für alle, Wachstum, Arbeitsplätze, Plus-Energie-Leuchtturmprojekt und vieles mehr. Mit welchen Mitteln Goliath den Kampf gegen David gewonnen hat, das verrät Rüdiger Engel im Juli 2019 im Hofbräuhaus

Am 24.02.2019 geht die Wahl zugunsten der Befürworterfraktion aus: 60 % der Wählerschaft sprechen sich für den Bau von Dietenbach aus, 40 % dagegen, das sind knapp 34.000 Wähler*innen. Angesichts der Machtverhältnisse ein denkbar knapper Sieg …

Andernorts kann man beim Flächenschutz auf die Grünen zählen – nicht so in Freiburg: Die Freiburger Grünen finden die Bebauung von Dietenbach ganz toll, Fridays for Future ziehen für Klimaschutz durch die Straßen der Freiburger Innenstadt. Gezielte Vor-Ort-Maßnahmen in Sachen Klimaschutz werden gefordert – dass der Megastadtteil Dietenbach DAS Paradebeispiel für Klimaschädigung ist, sehen sie nicht?
(Abb.: Stiftung Theodor-Heuss-Haus)

Kommunalwahl im Mai 2019, drei Monate später: “Urbanität” und die Grünen sind die Wahlgewinner – die Themen Flächenschutz und Dietenbach spielen bereits keine Rolle mehr, alle Hoffnung setzt auf grünes Wachstum und grüne Mäntelchen.

Global denken – lokal wachsen!

Global denken – lokal bauen!

Think global – sleep local!

Was bleibt?

  • Die Argumente gegen den Bau des neuen Stadtteils, sie haben sich durch den Bürgerentscheid nicht geändert.
  • Diese Webseite als Zeugnis des Widerstands und als Mahnung
  • Atemloses Entsetzen: Freiburg gibt weiter Gas in Richtung Bauen, Wachstum und Flächenverbrauch und pfeift auf die Klimakatastrophe.
  • Die Tatsache, dass es klimaneutrale und kostengünstige Neubaustadtteile nicht gibt und dass massiver Flächenverbrauch heißt, Öl ins Feuer der Klimakatastrophe zu schütten.
  • Die Erkenntnis, dass erneut Landwirte aus Freiburg und dem Umland die Leidtragenden sind; binnen weniger Jahre werden sie unter neoliberalem Wachstumszwang kaputtgeschrumpft.
  • Hier und da ein kleiner Regen, der sich an den Hotspots (Stadtgebiete, die sich im Sommer besonders aufheizen) die Pfoten verbrennt.
  • Ein wenig Folklore: Der Storch als Marketingsymbol für das jährlich am Rande von Dietenbach stattfindende Zeltmusikfestival.
    Wie lange noch?


Und schließlich: die Hoffnung und das Engagement derer, die sich trotz alledem, abseits von grünem Wachstumsglauben, jetzt erst recht lokal für Umwelt-, Natur- und Flächenschutz einsetzen – hier die neue Webseite:

www.dietenbach-ist-ueberall.de


33.582  Mal  DANKE!

“Beim Bürgerentscheid haben 40 % der Abstimmenden gegen die Bebauung votiert. Daraus spricht eine verbreitete Skepsis gegenüber dem Handeln der Stadt.”
(Quelle: Recht auf Stadt)


Bürgerentscheid Dietenbach am 24. Februar 2019

Die Abstimmungsfrage auf dem Wahlzettel lautete:
“Soll das Dietenbachgebiet unbebaut bleiben?”

Wahlergebnis:
60 % Nein-Stimmen (Quorum erreicht), 40 % Ja-Stimmen, Wahlbeteiligung 50 %

Dazu sagt Mehr Demokratie e. V.:
Noch nie nahmen in Freiburg so viele Menschen an einem Bürgerentscheid teil … knapp 85.000 Bürger/innen stimmten über das Baugebiet Dietenbach ab. Von den Abstimmenden machten 60 Prozent ihr Kreuz bei “Nein”. Der Entscheid endete somit nicht im Sinne des Begehrens und das Gebiet Dietenbach darf bebaut werden.


Hier sind unsere Seiten aus der offiziellen paritätischen Infobroschüre, die Anfang Februar in die Briefkästen aller Haushalte im Stadtgebiet eingeworfen werden sollte. Leider hat das nicht flächendeckend geklappt (was ja vorauszusehen war, so lückig wie das Amtsblatt auch sonst im Stadtgebiet rumkommt …). Hier können Sie die Broschüre anfordern: amtsblatt@stadt.freiburg.de. 
Im Rathaus im Stühlinger liegt sie jedenfalls aus. Ein Gang dorthin ist durchaus empfehlenswert: Der Publikumsbereich wurde inzwischen gesäubert, d. h. unsere Plakate wurden entfernt und gegen Pro Stadtteil Dietenbach-Werbematerial ausgetauscht.
In der Broschüre haben wir unsere Standpunkte knapp zusammengefasst.

Falls Sie sich zum einen oder anderen Thema tiefergehend informieren möchten, sei Ihnen unsere Argumentesammlungauf dieser Webseite ans Herz gelegt. Sie ist sehr umfassend – es geht eben um ein sehr facettenreiches Thema. Sie MÜSSEN das nicht alles lesen, sondern können sich die für Sie wichtigsten Stichwörter aus der Liste vornehmen (Version vom 18.02.2019)

Zum Download: Alle Argumente (pdf, 40 Seiten, Stand 20.02.2019)

15.03.2019   SWR aktuell

Freiburg will für Hochwasserschutzprojekt notfalls enteignen (3:13 Min)

“Der Damm ist für die Stadt extrem wichtig, weil ohne ihn der geplante Stadtteil Dietenbach in Frage steht.”


Gehen Sie noch einmal hin, bevor es zu spät ist.

DER FILM
“Im Abseits von Green City – Die Bauern vom Dietenbach und das Bauen”

Bestelladresse: imagofilmbk(at)t-online.de (Preis € 20,00 inkl. Versand)